Statements

Statement zur aktuellen Ausschreibung „Auszeichnung künstlerischer Projekträume und -initiativen“

Berlin, 12.Mai 2020

Das Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen begrüßt die Entscheidung der Kulturverwaltung, in diesem Jahr 10 x 10.000 € zu vergeben. Sie folgt damit dem angedachten Vorschlag des Netzwerks, die Förderung breiter zu streuen und möglichst viele Projekträume und Initiativen mit einem „kleinen Preis“ für die geleistete Arbeit auszuzeichnen.

Unser Bedarf aber baut zukünftig auf die nachhaltigere Förderung der Basisförderung, die seit diesem Jahr zum ersten Mal eingeführt wurde. Sie muss dringend mit weiteren finanziellen Mitteln ausgestattet werden, um das Überleben der gesamten Projektraumszene gerade auch in der Coronakrise und danach zu sichern.

Die von uns geforderte zweite Säule der Projektförderung zur Ermöglichung flexiblen Handels ist noch unbeachtet und könnte in der aktuellen Pandemielage und der ungewissen Zukunft wie eine Soforthilfe wirken und damit ebenfalls viele Existenzen stützen.

Bei allem ist der unbestrittene Auftrag gegenüber den Kolleg*innen innerhalb der Projektraumszene, das Überleben möglichst vieler Projekträume und Initiativen zu sichern. Aufgrund der existenzbedrohenden Situation für Projekträume durch weiter steigende Mieten, aktuell durch die Pandemie potenziert, halten wir besonders an einer breiten Verteilung aller Fördermittel fest. Ein klares mehrheitliche Votum stützt diese Herangehensweise. Daraus ergeht auch an alle Beteiligten die zentrale Forderung des „solidarischen Prinzips“, das doppelte oder kurzzeitig wiederholende Antragstellungen vermeiden sollte.

Zusätzlich dazu hat das Netzwerk einen Juryleitfaden speziell für die Projektraumszene entwickelt. Dieser Leitfaden ist durch die Expertise und das Zusammenwirken vieler Aktiven im Netzwerk auf Grundlage des „Solidarischen Prinzips“ erarbeitet worden.

Gerne geben wir der Kulturverwaltung und der Jury des Projektraumpreises dieses Votum an die Hand und bedanken uns im Voraus für einen verantwortungsbewussten Umgang damit.

Wir wünschen allen Beteiligten eine gute Gesundheit und den Antragsteller*innen viel Glück bei ihren Bewerbungen!