Statements

Statement gegen die Erweiterung des Bewerber*innenkreises um kommunale Galerien beim Präsentationsfonds

September 2018

Mit dem Start des Präsentationsfonds 2017 wurde ein neues Förderinstrument im Bereich Bildende Kunst geschaffen. Nach vorangegangenen Beratungen im Rahmen des Jour Fixe der Senatsverwaltung für Kultur und Europa mit Institutionen, Vereinen, Verbänden und Aktiven aus dieser Sparte sollten die darin ausgeschriebenen Mittel den Künstler*innen der Freien Szene zugute kommen und von diesen beantragt werden. Ausgeklammert von der Bewerbung waren Institutionen und Kommunale Galerien. Solange die Beantragungen von Künstler*innen, Kurator*innen und Künstler*innengruppen selbst ausgingen, konnten diese sich jedoch auch mit Projekten in Institutionen und Kommunalen Galerien bewerben. Ebenso zulässig zur Beantragung waren freie Projekträume, -initiativen und Vereine mit künstlerischem Programm.

In einem weiteren „Jour Fixe Bildende Kunst“ im Juli 2018 hat die SenKE nun die Sperre der direkten Bewerbungen von Kommunalen Galerien zurückgenommen. Wir teilen die dort artikulierte Ansicht des bbk berlin, dass die Projektidee und Antragstellung bei den freien Künstler*innen, Kurator*innen und Kunstschaffenden liegen sollte. Die Konsequenz daraus kann jedoch nur sein, dass der Präsentationsfonds nur sie – die Freie Szene selbst – als Antragsteller*in zulässt.

Kommunale Galerien sind – auch wenn sie Projekte von Künstler*innen der Freien Szene ermöglichen und präsentieren per Definition keine Freie Szene. Das Netzwerk freier Projekträume und -initiativen hat sich stets für eine Stärkung der bezirklichen Kulturförderung ausgesprochen und tritt auch im Zusammenhang der 11 Punkte-Forderungen der Koalition der Freien Szene ausdrücklich dafür ein, dass Kommunale Galerien und bezirkliche Kunstorte hinreichend und auskömmlich bezuschusst werden. Jedoch sollten sie nicht über den Präsentationsfonds, der speziell die Freie Szene unterstützen soll, in Konkurrenz zu dieser agieren.

Das Netzwerk fordert die unveränderte Ausschreibung des Präsentationsfonds im Sinne der Fassung von 2017.